17 November 2009

Friends-Cup, 14.11.2009 - Turnierbericht

Vom Hexer von Würzburg persönlich verfasst:

Inter lebt wieder. Das war das Gefühl, mit dem wir uns am Samstag aus der Turnhalle in Margetshöchheim verabschiedeten. Hatten wir doch Micha an den Rand einer eigenhändigen Meistersterne-Stickaktion gebracht. Letztlich reichte es doch nur zu einem zweiten Platz, einen Punkt hinter den siegreichen Gongchattern.

Nachdem Flo Nitz uns tapfer Turnier um Turnier besorgt hat, um irgendwie an unsere verdienten Sterne zu kommen, fing am vergangenen Samstag alles wie gewohnt an. Beim Betreten der Halle lief das erste Spiel des Turniers bereits, und so betraten wir anschließend noch fast kalt den Platz und wurden ebenso kalt erwischt. Ein 0:2 bei spielerischer Überlegenheit gegen Grottenschlecht ließ die gewohnten Analysen nach Spielende aufbranden: „Das hätten wir gewinnen müssen!“, „Wir waren klar besser!“ und so weiter. Man kennt das. Und doch: Völlig zu Recht. Allein, ändern konnte es nichts. Dabei stimmte der Einsatz. Der Kanzler brauchte keine fünf Minuten um warm zu werden. Wenn der Pfiff ertönt, ist er in seinem Element, wie er unter Beweis stellte. Wies er doch Mitspieler taktisch an und den Schiedsrichter schnell zurecht. Nach einem unglücklichen ersten Gegentor war es dann aber Klaas, der sich noch nicht so sehr ins Torwartspiel eingefunden hatte. Mit Handspiel außerhalb des Strafraums und einer dilettantischen Offensivaktion mit Ballverlust klingelte anschließend das 0:2.

Wir brauchten mal wieder dieses Spiel, um uns einzufinden, waren wir doch auch mannschaftlich erweitert und mussten noch ein Gefühl für die Laufwege entwickeln. Die Startelf gruppierte sich um die alte Intergarde des Kanzlers, Flo Hanke, Klaas und Flo Nitz mit Andre, Nis samt Mitbewohner Benni und Kollege Martin. Später stieß noch Mattze Finster hinzu und als moralischer Support weilte der Obersepp auf der Tribüne. Im Team knisterte es. Die Harmonie war schnell gefunden.

Das Umschalten von Angriff auf Abwehr und umgekehrt sollte nun wie am Schnürchen laufen. Drei Mann Abwehrreihe plus eine Spitze in der Verteidigungssituation, sowie ausschwärmen der Außenverteidiger auf die Flanken und Bildung der Raute im Angriffsfall. Jetzt lief es rund. Dem Lieblingsgegner und Gastgeber Gongchatter konnte in einem intensiven Spiel ein, auch in der Höhe verdientes, 0:0 abgerungen werden. Immerhin: Die Null steht. Der ein oder anderen sehr guten Torchance wurde im Nachhinein nachgetrauert, doch letztlich konnten wir zufrieden sein.

Weiter ging es dann gegen A.C. Würzburg, eine Truppe aus jungen, ballverliebten Offensivtalenten, die individuelle Klasse besitzen, sie zwischenzeitlich aufblitzen ließen, auf engem Raum in der Halle aber gegen das Abwehrbollwerk Inter sich nicht entfalten konnte. Wir erspielten uns folglich einen völlig verdienten und nie gefährdeten 2:0 Sieg mit dem ersten Tor durch den Kanzler. Und was für eins. Mit dem Außenrist durch die Beine des Torwarts. Schlitzohr. Beim 2:0 haute Andre, der schon das erste Tor vorbereitet hatte, den Ball volle Möhre ins lange Eck. Was ein Wumms. Klare Nummer. Hinten stand wieder die Null, und das Turnier ging in seine Halbzeitpause.

Bei einer Bilanz von 4 Punkten mit 2:2 Toren konnten wir noch nicht ahnen, wie es nun weitergehen würde. Die Bäuche voll mit Leberkäswecken und so allerlei Zeug ging es in die Rückserie. Vielleicht war es ein willkommener Zufall, dass sich unsere Gegner die Bäuche statt mit Fitness-Leberkäse mit ordentlich Döner vollpumpten, vielleicht war es Glück, dass Grottenschlecht ihren sehr guten Torwart auswechselten. Vielleicht aber ist Inter auch einfach nur die Mannschaft der Zweiten Halbzeit. Denn was nun folgte war ein überragender 5:0 Sieg. Kanter! Man ist sich in Interkreisen nicht einmal mehr sicher, ob es nicht vielleicht ein 6:0 war. Berauscht vom Glück der rasselnden Tore schaltete Inter den Verstand aus und bestürmte manisch des Gegners Tor. Erst Benni, dann Martin. Und dann ging der Überblick verloren. Es hatte den Anschein, jeder dürfe mal ran. Zu keiner Zeit der Hauch einer ernsthaften Gefahr. Zwei der Kosmetik geschuldeten Gelegenheiten von Grottenschlecht konnten mühelos vereitelt werden. Wieder zu Null. Plötzlich der Glaube an den ganz großen Griff. Was machte der ärgste Konkurrent? Was taten die Gongchatter? Und die Erkenntnis: Wir haben es in der eigenen Hand. Bei einem Sieg im nächsten Spiel, im direkten Kräftemessen, konnten wir den Konkurrenten überholen und im letzten Spiel durch einen Sieg das Ding klar machen. Wir waren schon heiß gelaufen, aber jetzt ging es weiter, es ging noch heißer!

Alex und seine Freunde. Was für ein Tanz. An dieser Stelle sei bemerkt, dass Flo Nitz in der Zwischenzeit durch gute Schiedsrichterleistungen den Brutalex der Gongchatter mit insgesamt drei 2-Minutenstrafen belegte, was auch Wegbereitung für den Umstand war, dass die Hallenrunde für den jungen Herren gelaufen ist, er von Kuchenmeister höchstpersönlich für den restlichen Spielbetrieb gesperrt wurde. Ein kleiner Erfolg am Rande.

Also auf in den Kampf. Wieder ein, wie schon im Hinspiel, höchst intensives Spiel. Aber was war da los? Klar, wir beginnen defensiv, stehen tief, aber dann stimmt plötzlich die Zuordnung nicht mehr so wie in den vorigen Spielen. Dem manischen Drang nach vorn, wie im hohen Sieg zuvor, konnte man sich hier natürlich nicht hingeben. Es war zuweilen ein Gehacke. Nichts desto trotz erspielte sich Inter viele schöne Torchancen, immer aber ein Bein dazwischen, so dass der Ball die Linie nicht überqueren wollte. Und auch die Gongchatter erspielten sich gefährliche Torchancen. Mittlerweile war Klaas ins Spiel gekommen, hatte die gröbsten Unsicherheiten hinter sich gelassen und trat mit dem Selbstbewusstsein von drei Spielen zu Null in Serie auf. Nur einmal musste er sich geschlagen geben und den 1:0 Rückstand seiner Mannschaft hinnehmen. Doch diese Mannschaft zeigte Moral. Der Rückstand wurde ignoriert, Inter gewann allmählich Oberwasser und Kontrolle und kam dann verdient durch Matze Finster zum Ausgleich. So konnten wir glücklich sein über den erreichten Punkt, der gewiss nicht unverdient war, mussten nun aber zittern und sehen, wie sich die Gongchatter in ihrem letzten Spiel schlugen, das sie letztlich ungefährdet, in einem müden, am Rande der Wettbewerbsverzerrung verlaufenden Spiel, für sich entschieden.

Der Drops war also gelutscht. Blieb nur noch, sich anständig zu verabschieden und den Gongchattern zu zeigen, dass da mit jemanden zu rechnen sein wird in Zukunft. Einen kalten Hauch auf ihren Nacken zu hinterlassen, den sie so schnell nicht vergessen werden. Denn da sitzt schon jemand und zählt ihre siegreichen Tage im Friend’s Cup.

Inter unterstrich also ein weiteres Mal seinen Anspruch, dass hier mit einem Turniersieg gerechnet hätte werden können. Ein zweiter Sieg gegen den A.C. Würzburg mit einem verdienten 1:0, das schwer in Gang kam, einige Chancen ungenutzt ließ, aber durch ein bärenstarkes Solo durch drei Mann von Matze für Blau-Weiß entschieden werden konnte. Da auch hier abermals die Null hinten stand, kam Inter immerhin zu einem kleinen Sieg. Nämlich der Auszeichnung des besten Torhüters des Turniers aufgrund der wenigsten Gegentore. Der verdiente Lohn einer geschlossen Mannschaftsleistung in der Defensivarbeit und Blut aus den Adern unserer Gegner, das wir lecken, um beim nächsten Mal den ganz großen Pott mit nach Hause zu nehmen.

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